Die Sonne

Ewiger Gott, ich betrachte die Sonne durch eine rußige, dunkle Glasscherbe und finde: die Aussichten sind trübe. Ich kann nicht behaupten, dass sie blendend sind.

Ich kann überhaupt die rosigen Aussichten nicht finden, die hellen, die fröhlichen, die Aussichten voll glasklarer Hoffnung.

Obwohl: Muss ich deshalb mit meinen Wünschen und Gedanken zur Pferdekutsche zurückkehren, zur Dampfmaschine, zum Faustkeil und zum Kochen am offenen Feuer? Muss ich die alten Ängste schüren, die den Teufel in allen Details vermuten?

Vielleicht hilfst Du mir, die trübe Glasscherbe mal beiseite zu legen. Nicht um in die Sonne zu schauen, bewahre! Aber ich will dich anschauen, deine Klarheit des Geistes gewinnen. Genug Vernunft dazu. Und eine Zuversicht, die nach hilfreichen Taten sucht.

Amen.

© DJ 2024